Informationen

Hier finden Sie Informationen und Begriffserklärungen rund um die Psychotherapie.

 

Die Bezeichnung Psychotherapie steht als Oberbegriff für alle Formen psychologischer Verfahren, die ohne Einsatz medikamentöser Mittel auf die Behandlung psychischer und psychosomatischer Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen zielen.

Methoden der Psychotherapie sind vor allem das Gespräch, aber auch Fragebögen, hypnotherapeutische Verfahren, Arbeit mit Träumen, Entspannungsverfahren, Selbstbeobachtungs- und Selbstmanagementstrategien, Psychoedukation (Information über Krankheiten und deren Behandlung), Angehörigengespräche.

 

Begriffsklärungen:

„Psychotherapeut“ ist ein geschützter Begriff. Nur wenn von der Ärztekammer oder Psychotherapeutenkammer eine Approbation erteilt wurde, darf man sich Psychotherapeut nennen.

Psychotherapeuten arbeiten entweder „mit Kassenzulassung“, dann kann nach Einlesen der gesetzlichen Versichertenkarte direkt mit der Krankenkasse abgerechnet werden  oder ohne Kassenzulassung, also Privat, dann bekommt der Patient eine Rechnung, die er bezahlen muss und – je nach Krankenkassenvertrag  – entweder von seiner privaten Krankenversicherung bezahlt bekommen kann oder auch nicht.

Viele Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung haben dieselbe Qualifikation Anerkennung der Ärztekammer wie Psychotherapeuten mit Kassenzulassung.

Wer nicht Psychotherapeut ist, kann aber auch Psychotherapie ohne Kassenzulassung anbieten, und muss keine spezielle Qualifikation nachweisen, darf sich aber nicht Psychotherapeut nennen.

Wer Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz (HPG) anbietet, kann eine recht umfangreichen Ausbildung haben – oder auch nicht. Auch zum Leidwesen der Heilpraktiker ist noch immer nicht gesetzlich vorgeschrieben, wie die Ausbildung sein muss: Um sich Heilpraktiker nennen zu können, ist lediglich eine Prüfung beim Gesundheitsamt vorgeschrieben, in der der Prüfling nachweisen muss, dass er dem Patienten nicht schadet – dass er also gefährliche Verläufe erkennt, bei denen er den Patienten weiterschicken muss. Es gibt Psychotherapieausbildungen, die sehr umfangreich sind. Die Bestimmungen der Ärztekammer erfüllen sie nicht. Von den Krankenkassen werden die Kosten i.d.R. nicht übernommen

Wie kann ich unterscheiden, wer „qualifiziert“ ist und wer nicht?

Wenn ein Psychotherapeut über eine Anerkennung durch die Ärztekammer verfügt, sagt das zwar nichts darüber aus, ob ein Psychotherapeut gut ist oder zu Ihnen passt und Ihnen helfen kann. Sie wissen dann aber, dass er von der Ärztekammer festgelegte Mindeststandards erfüllt hat. Die Ärztekammer legt auch fest, welche Verfahren zugelassen werden (derzeit Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie, und, ganz neu: auch Systemische Therapie).

Im Einzelfall kann es sein, dass Sie mit einem Heilpraktiker-Psychotherapeuten (HPG) gut arbeiten können, während Sie mit einem von der Ärztekammer anerkannten Psychotherapeuten nicht zurecht kommen. Ob Sie von der Psychotherapie profitieren hängt nicht nur von der Methode oder der Qualität der Ausbildung ab, sondern ganz entscheidend davon, ob Sie mit dem Therapeuten zurecht kommen und ob Sie sich auf die Methoden, die er anbieten kann, einlassen können.

Von der Ärztekammer anerkannte Psychotherapeuten können sein:

Psychologen, die nach Ihrem Psychologiestudium eine Weiterbildung zur Psychotherapie gemacht haben.
Ärzte, die nach ihrem Medizinstudium eine Facharztausbildung und danach eine Weiterbildung Psychotherapie gemacht haben. Bei 2 Facharztausbildungen gehört die Psychotherapieausbildung heute sowieso zwingend dazu: beim „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie“ und beim „Facharzt für Psychosomatische Medizin“.
„Psychotherapie für Kinder und Jugendliche“ als Kassenleistung können außer durch Ärzte und Psychologen auch von Sozialarbeitern, Pädagogen oder Logopäden mit der entsprechenden Zusatzqualifikation erbracht werden.
Mit der Anerkennung der Zusatzbezeichnung Psychotherapie können die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Für die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen ist außerdem ein Kassensitz erforderlich.

Der Psychologe hat ein Psychologiestudium abgeschlossen. Der Begriff sagt aber nicht, ob er eine Psychotherapieausbildung hat. Je nach Schwerpunkt im Studium kennt es sich vielleicht besser mit Werbung oder Meinungsforschung aus. Psychologen machen zusätzlich eine lange Weiterbildung, bevor sie als psychologischer Psychotherapeut arbeiten.

Der Psychiater hat ein abgeschlossenes Medizinstudium und anschließend den Facharzt für Psychiatrie gemacht. Er kennt sich gut mit der genauen Einordnung von psychiatrischen Krankheitsbildern und deren medikamentösen Behandlung aus. Manche Psychiater haben sich schon früher zusätzlich zum Psychotherapeuten weitergebildet. Auch wenn in den letzten Jahren die Psychotherapieausbildung zwingender Teil Ausbildung zum Psychiater geworden ist, kann sich der Psychiater oftmals leider nicht die Zeit für lange psychotherapeutische Gespräche mit Ihnen nehmen, weil er mit der psychiatrischen Versorgung zu sehr ausgelastet ist und hier seine Arbeitsschwerpunkt gesetzt hat.

Der Facharzt für Psychosomatik hat auch ein abgeschlossenes Medizinstudium und danach eine Facharztausbildung „Psychosomatische Medizin“ gemacht; auch hier gehört die Psychotherapie zwingend zur Ausbildung. Er weiß, wie sich psychische Phänomene körperlich auswirken und wie andersherum auch körperliche Erkrankungen psychische Erkrankungen imitieren oder psychisch schwer belasten können.

Die Psychosomatische Grundversorgung ist eine kleine Zusatzqualifikation für Ärzte (meistens Hausärzte), die einen nicht-psychiatrischen Facharzt haben

 

Was bedeuten die verschiedenen Psychotherapierichtungen ?

In der Verhaltenstherapie beobachten wir unser Verhalten und versuchen es so zu verändern, dass es zu der jetzigen Lebenssituation passt.

Wir lernen unsere automatischen Reaktionen kennen, die manchmal hinderlich sind und erarbeiten uns Strategien, wieder mehr Kontrolle über unser Handeln zu bekommen. Wir lernen, wie unser Art, Dinge zu bewerten, mit unseren Gefühlen zusammenhängt und wie sich unser Handeln auswirkt.
Wir versuchen zu verstehen, wie wir der oder die geworden sind, die wir sind: das heißt, wir schauen auch immer wieder auf unsere bisherige Lebensgeschichte zurück. Dabei geht es nicht darum, Schuldige zu finden oder lange im Vergangenen zu verweilen, sondern zu verstehen, was uns abhält, die jetzige Situation zu meistern.
Wir beschäftigen uns mit Handlungsmotiven: welche Bedürfnisse, welche Ängste habe ich? Wir lernen, den Umgang mit Gefühlen: Wo merke ich sie, wie kann ich sie unterscheiden, kann ich sie aushalten, kann ich sie nutzen, kann ich sie mitteilen?

Wichtige Anwendungsbereiche der Verhaltenstherapie sind z.B. Ängste, Zwänge, Depression, Essstörungen, Suchtverhalten, Borderline-Persönlichkeit.

Ich führe die Psychotherapie als Einzeltherapie durch. Im Rahmen der Einzelpsychotherapie sind mit Ihrem Einverständnis und zusammen mit Ihnen Angehörigengespräche möglich.

Hinter dem Begriff steht eine Reihe unterschiedlicher therapeutischer Ansätze, Modelle und Methoden. Jede große psychotherapeutische Schule hat einen eigenen Ansatz zur Behandlung traumatischer Störungen entwickelt, so z. B. Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie bzw. Verhaltenstherapie und psychoanalytische Verfahren. Es ist ebenfalls kein geschützter Begriff.

Ich bin in Traumatherapie fortgebildet.

Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten, bis unsere Seelen uns wieder eingeholt haben. (Indisches Sprichwort)

Leider werden Entspannungsverfahren in der Psychotherapie wenig Platz einnehmen können. Erkundigen Sie sich, wo Kurse angeboten werden, die Entspannungsverfahren vermitteln. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, welche Entspannungsverfahren sie finanziell fördert.
Probieren Sie aus, welches Verfahren Ihnen am meisten liegt.

Da innere Anspannung auch immer zu körperlicher Anspannung, also Muskelanspannung, führt, kann es für Sie sinnvoll sein, ein körperbetontes Verfahren zu erlernen, wenn Sie z.B. auch unter Rücken- oder Nackenschmerzen, Migräne, Zähneknirschen leiden. Beispiele für körperbetonte Verfahren sind Yoga oder Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, TaiChi, QiGong
Wenn Sie merken, dass Sie gehetzt sind, von zuviel Arbeit oder unangenehmen Gedanken, oder dass Sie vielleicht gar nicht mehr merken, ob, wann und wieviel sie essen profitieren Sie auch von diesen körperbetonten Entspannungsverfahren, weil eine bessere Muskelentspannung auch eine niedrigere innere Anspannung und ein besseres Gefühl für den Körper nach sich zieht. Vielleicht wäre die Achtsamkeitsentspannung auch eine gute Methode für Sie, weil sie Ihnen hilft, den Alltag zu entschleunigen, im Hier und Jetzt zu leben und sich besser zu spüren.

Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Yoga nidra oder Achtsamkeit  lässt sich auch gut ohne Kurs durch eine CD oder App lernen – vorausgesetzt Sie gehören zu den wenigen sehr disziplinierten Menschen, die die CD nicht im Regal stehen lassen, sondern nutzen.  Für die meisten ist es zumindest am Anfang leichter, sich diese wohltuende Auszeit zu gönnen, wenn sie eine Gruppe mit einem festen Termin haben, die idealerweise auch noch etwas kostet 😉 – damit sie die Entspannung nicht auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben.

Yoga, ThaiChi oder Qigong sollte man sich wirklich in einem Kurs zeigen lassen.

Eine Paartherapie ist ein Dreiergespräch, also Sie mit Ihrem Partner und der Therapeut. Paartherapie ist kein geschützter Begriff, was bedeutet, dass es keine vorgeschriebene Ausbildung gibt.
Paartherapeuten können sowohl von der Ärztekammer anerkannte Psychotherapeuten sein, als auch andere gut ausgebildete Therapeuten oder auch Personen ohne fundierte Ausbildung. Paartherapie wird von der Krankenkasse nicht finanziert. Paartherapeuten sind z.B. Herr Degner, Frau Schreiber, Frau Kohler….um nur einige zu nennen, von denen ich die Webseite gefunden habe.

Ich bin in Paartherapie weitergebildet, biete allerdings aus Kapazitätsgründen keine Paartherapie an.

Die angewandte Strategisch-Behaviourale Therapie (SBT) ist ein innovatives verhaltenstherapeutisches Verfahren. Sie greift an den wesentlichsten Punkten des Problems an und führt zu einer konstruktiven und kreativen Problemlösung nach dem Motto „Vom Überlebenskampf zum Leben“.

Sie erarbeiten sich ihre Überlebensregel aus der Vergangenheit und überprüfen Sie an der aktuellen Realität.

In der SBT sind viele hilfreiche Strategien zusammengefasst, z.B. Arbeit mit Gedanken, Gefühlen, Ressourcen, inneren Bildern, Körpergedächtnis.

Für SBT bin ich auch berechtigt Supervisionen durchzuführen.

Coaching ist keine Psychotherapie, bedient sich aber teilweise durchaus der Techniken, wie sie auch in verschiedenen psychotherapeutischen Schulen eingesetzt werden. Entscheidender Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie ist dabei, dass Coaching sich prinzipiell an „Gesunde“ richtet, die ihre Probleme durchaus noch alleine lösen könnten, dies aber mit Hilfe der Beratung effektiver angehen wollen.